"Danke ." rief ich ihr noch hinter her , als sie schon wieder aus dem Zimmer verschwand um das Getränk zu holen.

Sie brauchte etwas länger um das Getränk zu holen und ich konnte mir auch in etwa vorstellen warum das so war . Ich grinste vor mich hin , dann setzte ich mich auf das Sofa um auf sie zu warten.

Mit dem Blick auf meine Hände gerichtet , wartete ich darauf , dass sie wieder ins Zimmer trat.

cf: Küche


Ich überwand mein Zögern und setzte mich ihm gegenüber in einen Sessel. Zuvor stellte ich die Cola auf den Tisch.
"Bitte ." sagte ich leise.

Sie stellte das Getränk auf den Tisch und ich bedankte mich bei ihr. Doch dann saß sie schweigend vor mir in einem Sessel und ich wusste nicht ob ich etwas sagen sollte, oder besser nicht .

Wir schwiegen uns beide an und es wurde mir unangenehm . Deswegen erhob ich mich und tat so als wenn ich etwas in meiner Handtasche suchen würde.

Ich wusste genau , dass es eine Art Ablenkung für sie war .
Warum war sie denn plötzlich so nervös in meiner Gegenwart , sie war doch vorher noch so ganz anders drauf ?

Ich spürte seinen fragenden Blick beinahe körperlich und das jagte mir eine Gänsehaut über meinen Rücken. Er hatte so eine anziehende Aura an sich , dass ich mich schon fragte , ob das eine Art Vampirzauber war , den er drauf hatte.

Sie wühlte immer tiefer in ihrer Tasche herum und ich fragte mich schon , ob sie ganz in diesen Beutel eintauchen wollte.

Ich musste mich endlich mal wieder in den Griff bekommen, doch das einfacher gesagt als getan. Er hatte eine dermaßen große Aura das ich mich der nicht entziehen konnte. Doch ich legte meine Tasche zur Seite und setzte mich wieder auf meinen Platz.

Endlich ließ sie ihre Tasche zufrieden und setzte sich wieder , aber sprechen schien sie noch nicht zu wollen , also machte ich den Anfang.
"So ich bin hier und was nun ?"

Gute Frage ?
Ich wusste es selbst nicht so genau.
"Ich gebe zu , dass ich es nicht weiß." sagte ich zu ihm.

Sie wusste es nicht . Also was würden wir nun machen ?
Ich lehnte mich bequem zurück und sah sie dabei an.

Er schien sich ganz wohl zu fühlen.
Dachte er nicht mehr an die Folterung , die ich hier in diesem Zimmer an ihm verübt hatte ? Ich musste bei dieser Erinnerung hart schlucken.

Och konnte ihre Nervosität direkt riechen.
"Warum so nervös ?" wollte ich wieder wissen.

"Nervös ? ICH ?" ich betonte beide Worte extra und sah ihm direkt in die Augen.
"Ich bin doch nicht nervös , da irrst du dich aber ." behauptete ich und ließ extra den Blickkontakt nicht abreißen um es ihm zu beweisen.

ich wusste genau , dass sie log. Aber ich wollte da nicht weiter bohren , denn es war ihr so schon peinlich genug. Ich ließ dieses Thema fallen und sah mich in ihrem Wohnzimmer weiter um. "Du liest recht viel." wechselte ich das Thema.

Ich war überrascht , aber sehr froh über seinen Themenwechsel.
"Ehmm, ja ich lese sehr gerne." gab ich zu und warf einen Blick auf meine
Bücherregale. Dabei hatte ich auch keine genaue Richtung , ich las alles quer Beet.
Was mir gefiel , oder was ich für unbedingt lesbar hielt , das kam mir unter die Nase.

"Da haben wir etwas gemeinsam , denn ich lese selbst sehr viel und gern. Ich schreibe auch noch hin und wieder etwas . Aber natürlich lasse ich nichts mehr veröffentlichen." antwortete ich ihr.

"Was liest du denn so ?" fragte ich denn mit diesem unverfänglichen Thema konnte ich etwas anfangen und die Atmosphäre lockerte langsam auf.

"Oh da gibt es nichts spezielles, eigentlich lese ich so gut wie alles was ich in die Finger bekomme. Ältere Werke , aber auch Moderne Literatur." erklärte ich.

"Welches Buch hast du zu letzt gelesen ?" fragte ich ihn und war schon sehr gespannt auf seine Antwort.

"Ich muss gestehen , ich habe gerade noch einmal Robinson Crusoe von Daniel Defoe gelesen." ich lächelte sie an. "Und DU ?"

ich staunte nicht schlecht , als ich seine Antwort hörte . "Genau dieses Buch besitze ich auch ." rief ich aus und stand auf um es zu holen . Ich wollte es ihm zeigen.

Meine Antwort schien ihr zu gefallen und schon stand sie auf und holte ihr Exemplar des selben Buches um es mir zu zeigen. Lächelnd nahm ich es in die Hand.
"Wir scheinen da etwas gemeinsam zu haben." meinte ich.